RF 1

17. Repetierflinte 1 – RF 1

Die Wettkämpfe sind gemäß BDMP Sporthandbuch, Regel D.17, durchzuführen.
17.1 Aufsicht:
Wettkämpfe dürfen nur unter Aufsicht von BDMP Range Officern oder Aufsichten mit vergleichbarer Qualifikation durchgeführt werden.
17.2 Waffe:
Gesetzeskonforme Repetierflinten im Kaliber 12. Das Magazinmuss aus einer Röhre bestehen. Vorderschäfte mit Pistolengriff sind nicht zugelassen. Gesetzeskonforme Veränderungen sind erlaubt.
17.3 Visierung:
Keine Einschränkung bezüglich der Zieleinrichtung, solange diese gesetzeskonform ist.
17.4 Abzug:
Keine Einschränkung, jedoch muss die Waffe sicher funktionieren. Die Waffe muss über eine funktionierende Sicherung verfügen. Abzugsschuhe dürfen nicht breiter als der Abzugsbügel sein.
17.5 Schäftung:
Alle handelsüblichen Flintenschäfte sind zugelassen. Gesetzeskonforme Veränderungen sind erlaubt.
17.6 Munition:
Es werden 48 Patronen mit Flintenlaufgeschossen (Slugs) benötigt. Die Flintengeschosse müssen gesetzeskonform sein und dürfen mit Ausnahme der Verschraubung der Pfropfen keine Stahlteile enthalten. Die Geschossspitzen der verwendeten Flintenlaufmunition dürfen nicht über den Hülsenmund hinausragen. Magnum-Ladungen sind nicht erlaubt. Wiedergeladene Munition muss der vergleichbaren Fabrikmunition entsprechen. Die Verwendung von Flinten-Speedloadern ist nicht zulässig.
17.7 Scheibe / Scheibenentfernung / Positionierung der Scheibe:
2 Stück Scheiben Sportliche Flinte pro Schütze.

5490

25 / 20 / 15 m (+/- 0,1 m)
Vertikal-Scheibenunterkante: 1m (+/-0,1m)
Horizontal-Scheibenzentrum zu Scheibenzentrum:1m (+/-0,1m)

17.8 Probeschüsse:
Probeschüsse sind nicht erlaubt.
17.9 Ablauf:
6 Teilübungen, 8 Schüsse je Teilübung
Scheibenentfernung 25 m:
1.Teilübung
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– 4 Patronen nachladen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
2.Teilübung:
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– Liegendanschlag einnehmen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben liegend
Scheibenentfernung 20 m:
3.Teilübung
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– 4 Patronen nachladen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
4.Teilübung:
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– Sitzendanschlag einnehmen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben sitzend
Scheibenentfernung 15 m:
5.Teilübung:
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– 4 Patronen nachladen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
6.Teilübung:
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben stehend
– Kniendanschlag einnehmen –
– Je 2 Schüsse auf die beiden Scheiben kniend
17.10 Wertung / Auswertung:
In jeder Teilübung wird für den Schützen die Zeit vom Ertönen des Startsignals bis zum letzten Schuss gemessen. Nach jeder Teilübung erfolgt eine Trefferaufnahme. Die Trefferpunkte, dividiert durch die gemessene Zeit, ergeben den Hitfaktor für die Teilübung. Die Hitfaktoren der 6 Teilübungen werden addiert und ergeben das Gesamtergebnis für den Schützen. Die Hitfaktoren sind auf zwei Stellen nach dem Komma zu ermitteln.
Für jede Teilübung stehen dem Schützen maximal 90 Sekunden zur Verfügung. Ist der Schütze nicht in der Lage, die jeweiligen 8 Schüsse in dieser Zeitspanne abzugeben, wird die Teilübung als DNF (Did Not Finish) mit 0 Punkten bewertet.
Treffer in der A-Zone: 5 Punkte
Treffer in der C-Zone: 3 Punkte
Treffer in der D-Zone: 1 Punkt
Jeder Schuss, der nicht auf den Scheiben nachweisbar ist, ist ein Fehlschuss. Fehlschüsse können nicht durch Mehrschüsse ausgeglichen werden. Gewertet werden nur die Treffer, die mit höchstens 8 abgegebenen Schüssen je Teilübung erreicht werden. Jeder Mehrschuss ist ein Fehlschuss und ein Ablauffehler zugleich. Jeder Schuss, der bei Übertretung der Startlinie oder in einer falschen Schützenstellung abgegeben wird, ist ein Ablauffehler. Als Übertretung gilt, wenn der Schütze bei der Schussabgabe mit einem Körperteil die Startlinie überragt.
Entsichert der Schütze die Waffe vor dem Ertönen des Startsignals oder verändert er nach dem Kom-mando „Achtung“ die Position seiner Waffe, erhält er einen Ablauffehler.
Fehlschuss: pro Schuss 10 Punkte Abzug
Ablauffehler: pro Schuss 10 Punkte Abzug
Zeitüberschreitung: DNF – Nullwertung
17.11 Offizielle Zeitnahme:
Die Zeitnehmung muss mit einem elektronischen Timer vorgenommen werden. Herkömmliche Stoppuhren (analog oder digital) sind nicht zulässig. Kann die Zeit, die der Schütze für die Teilübung benötigt hat, aufgrund eines Fehlers in der offiziellen Zeitnehmung nicht korrekt ermittelt werden, wird eine Wiederholung der Teilübung angeordnet.
17.12 Gleichstand in der Gesamtwertung:
Um den Gleichstand zu beseitigen, wird die Gesamtzahl der Treffer in der A-Zone verglichen. Der Schütze mit der höheren Anzahl gewinnt. Führt dies nicht zum Erfolg, so wird mit den C- und D-Treffern ebenso verfahren. Herrscht dann immer noch Gleichstand, wird der Hitfaktor der Teilübung mit Nachladen und der weitesten Entfernung verglichen. Der Schütze mit dem höheren Hitfaktor gewinnt. Führt dies nicht zum Erfolg, so wird mit der nächsten Teilübung mit Nachladen ebenso verfahren.
17.13 Mannschaftsstärke:
Mannschaften bestehen aus mindestens 3, max. 5 Schützen. Für die Mannschaftswertung werden die Ergebnisse der besten 3 Schützen gewertet.
17.14 Startzeiten:
Wurde eine Startzeit festgelegt, muss der Schütze diese einhalten. Ist er zur vorgegebenen Zeit nicht startbereit, wird die Übung mit 0 bewertet.
17.15 Stellungen:
Ausgangsstellung
Stehend, der Schaft der Waffe befindet sich in Gürtelhöhe seitlich an der Hüfte des Schützen. Die Waffe wird horizontal gehalten, die Mündung zeigt in Richtung Kugelfang. Der Verschluss ist geöffnet und die Waffe gesichert.
Stehendanschlag
Der Schütze steht frei und ohne jegliche andere Unterstützung mit beiden Füßen auf der Oberfläche des Schießstandes.
Liegendanschlag
Der Schütze liegt mit dem Kopf in Richtung der Scheiben auf dem Schießstandboden. Es dürfen sich keine Körperteile vor dem Lauf befinden.
Sitzendanschlag
Der Schütze sitzt mit beiden Gesäßbacken auf dem Schießstandboden.
Kniendanschlag
Ein oder beide Knie befinden sich auf dem Boden, das Gesäß darf den Schießstandboden nicht berühren.
17.16 Kommandos des leitenden Range Officers:
Die Kommandos und Anweisungen des leitenden Range Officers sind verbindlich. Der Range Officer erklärt den Schützen die Übung. Er ruft einen Wettkämpfer in die Startposition. Dort nimmt der Schütze die Ausgangsstellung ein.
Nachfolgende Kommandos müssen vollständig gegeben werden:
A) Laden!
Der Schütze lädt die Flinte. Probeanschläge sind erlaubt.
B) Ist der Schütze bereit?
Sofern der Schütze diese Frage nicht umgehend verneint, fährt der Range Officer im Ablauf fort.
C) Achtung!
Der Range Officer betätigt den Timer. Der Schütze darf bis zum Ertönen des Startsignals seine Position nicht mehr verändern. Beim Ertönen des Startsignals entsichert der Schütze seine Waffe und absolviert die Übung.
D) Wenn der Schütze fertig ist, Waffe entladen und leer zeigen!
Der Schütze behält seine Stellung bei, entfernt eigenständig alle in und an der Waffe befindlichen Patronen und öffnet den Verschluss. Der Range Officer kontrolliert, ob die Waffe vollständig entladen sowie außen an der Waffe angebrachte Munition entfernt wurde.
E) Waffe schließen und abschlagen!
Der Schütze schließt die Flinte und schlägt sie leer in Richtung Kugelfang ab. Die Waffe wird dabei in der Stellung abgeschlagen, die der Schütze nach dem letzten Schuss innehatte.
F) Waffe öffnen und sichern!
Der Schütze öffnet den Verschluss der Waffe und sichert diese.
G) Waffe abstellen!
Der Schütze stellt danach die geöffnete und gesicherte Waffe an dem vom Range Officer an-gewiesenen Platz ab.
H) Sicherheit!
Ist Sicherheit gegeben, erfolgt Trefferaufnahme und Scheibenwechsel.
17.17 Waffenstörung:
Es gibt keine anerkannten Waffen- oder Munitionsstörungen. Der Schütze kann innerhalb des Zeitlimits versuchen, eine eventuell aufgetretene Störung selbst zu beheben und die Übung beenden. Dabei ist von größter Bedeutung, dass die Mündung der Waffe in die sichere Richtung zeigt und kein Finger innerhalb des Abzugsbügels ist. Ein Verstoß gegen diese Regeln führt wegen unsicherer Waffenhandhabung zur sofortigen Disqualifikation. Kann der Schütze die Störung nicht selbst beheben, sichert er die Waffe, hält die Mündung in die sichere Richtung und ruft dem Range Officer “Stopp” zu. Dieser wird dann die Waffe übernehmen und prüfen. Der Range Officer sorgt dafür, dass niemals ein Schütze mit geladener Waffe den Stand verlässt.
Die Wertung für eine so abgebrochene Übung ist: DNF. Die Übung darf nicht wiederholt werden.
17.18 Sicherheitsregeln:
Sichere Richtung ist nur der Kugelfang!
A) Unsichere Waffenhandhabung
Zeigt während der Übung die Mündung der Waffe in eine unsichere Richtung, wird der Schütze sofort gestoppt und disqualifiziert.
B) Tragen und Ablegen der Flinte
Befindet sich der Schütze mit seiner Waffe innerhalb der Schießanlage, muss die Waffe in einem Transportbehältnis verpackt sein. Die Waffe darf nur auf Kommando des RO aus- und eingepackt werden und muss dabei immer gesichert und der Verschluss geöffnet sein, ausgenommen davon ist die Safety-Area.
Waffen, soweit sie nicht in Transportbehältnissen verpackt sind, müssen:
– So getragen werden, dass die Mündung mindestens auf Schulterhöhe nach oben zeigt.
– Mit der Mündung nach oben in vorhandenen Gewehrhaltungen oder einer anderen vom Range Officer bestimmten Stelle abgestellt werden.
Die Waffe muss immer gesichert und der Verschluss offen sein, es sei denn, der zuständige Range Officer gibt zu Beginn der Übung das Ladekommando oder der Schütze befindet sich in der Sicherheitszone.
C) Sicherheitszone
Bei jeder Veranstaltung muss der Veranstalter eine Sicherheitszone (Safety-Area) einrichten. Das ist ein genau abgegrenzter Bereich innerhalb der Schießanlage, in welchem der Schütze selbstständig mit seiner ungeladenen Waffe hantieren kann. Innerhalb der Sicherheitszone darf keine Munition abgelegt oder mit Munition oder munitionsähnlichen Teilen hantiert werden. Verstöße werden mit einer sofortigen Disqualifikation geahndet.
D) Munitionsaufnahme
Die für die Teilübung benötigte Munition muss vom Schützen in am Körper befindlichen Patronengürteln, Taschen oder ähnlichen Behältnissen an- bzw. untergebracht werden.
E) Heruntergefallene Waffe, heruntergefallene Munition
Lässt der Schütze während seiner Übung die Waffe fallen, egal ob geladen oder ungeladen, oder berührt er mit seiner Waffe den Boden des Schießstandes, wird er sofort disqualifiziert. Der Range Officer übernimmt die Flinte und stellt die Sicherheit her.
Heruntergefallene Munition darf nur bei gegebener und anhaltender Sicherheit von den Schützen aufgehoben werden. Jede Zuwiderhandlung führt zur sofortigen Disqualifikation.
F) Ungewollte Schussabgabe
Jede ungewollte Schussabgabe führt zur Match-Disqualifikation. Als ungewollte Schussabgabe gilt:
– Jeder Schuss, der in eine Richtung außerhalb des Kugelfanges abgefeuert wird.
– Jeder Schuss, der vor dem Startsignal, beim Laden oder Entladen, beim Beheben einer Störung oder infolge eines Waffendefekts abgegeben wird.
– Jeder Schuss, der während eines Stellungswechsels abgegeben wird.
Kann der Schütze nachweisen, dass die ungewollte Schussabgabe durch den Defekt eines Waffenteils verursacht wurde, erfolgt keine Disqualifikation. Die Waffe wird für diesen Wettbewerb gesperrt und die geschossene Teilübung mit 0 gewertet. Der Schütze kann mit einer anderen Waffe den Wettkampf be-enden, jedoch diese Teilübung nicht wiederholen.
G) Sweeping
Der Schütze darf zu keiner Zeit die Mündung seiner Waffe auf ein Körperteil von sich selbst oder einer anderen Person richten.
Während des Schießens darf kein Körperteil des Schützen die Laufmündung überragen.
17.19 Schutzbrille / Gehörschutz / Schießkleidung:
Das Tragen von Schutzbrille und Gehörschutz ist für alle auf dem Schießstand befindlichen Personen Pflicht. Bei Wettkämpfen ist sportliche Kleidung erwünscht. Das Tragen von paramilitärischer Kleidung oder Kleidung mit aggressivem oder anstößigem Aufdruck führt zu Match-Disqualifikation und zum sofortigen Standverweis. Das Verwenden von Schutzausrüstung wie Ellenbogen-, Knieschützern, Handschuhen oder auch Isomatten ist erlaubt.
17.20 Protestverfahren:
Wettkämpfer können gegen Entscheidungen der Range Officers beim für den Wettkampf zuständigen Schießleiter/Schiedsrichter Beschwerde einlegen. Dieser entscheidet abschließend.
17.21 Klassifikation:
Die Wettkämpfe in der GKBL werden nicht klassifiziert durchgeführt.